Sojabeschaffer, Händler und Futtermittelhersteller, welche verantwortungsbewusste Soja gemäss den Leitstandards anbieten, erhalten den Netzwerk-Status. Die Vergabe des Netzwerk-Status erfolgt im Rahmen des Kontrollkonzeptes des Soja Netzwerks. 

Standards und Zertifizierungen sichern Nachhaltigkeit

Obwohl die Bedeutung der Schweiz im globalen Anbau und Handel von Soja gering ist, spielten Schweizer Akteure eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung von Standards für den verantwortungsvollen Soja-Anbau. Das Soja Netzwerk Schweiz setzt dabei auf Leitstandards mit möglichst hohen Anforderungen, die in Benchmarks regelmässig am besten abschliessen. 

Die aktuellen Leitstandards im Einzelnen:

  • RTRS Standard for Responsible Soy Production und RTRS Chain of Custody Standard (Non GM Modul). The Round Table on Sustainable Soy Association (RTRS) ist ein Verein mit Sitz in Zürich und einer Geschäftsstelle in Buenos Aires.
  • Donau Soja Standard. Das Donau Soja Programm bezweckt den Anbau, die Verarbeitung und die Vermarktung von Gentechnik-freier und herkunftsgesicherter Qualitätssoja aus der Donauregion. Seit Oktober 2015 gibt es auch einen Europe Soya Standard. Dieser entspricht in seinen Anforderungen dem Donau Soja Standard. Die Herkunftsregion wurde auf Gesamteuropa ausgeweitet.
  • International Sustainability and Carbon Certification (ISCC) ist ein Zertifizierungssystem, das Lösungen für die Implementierung und Zertifizierung von nachhaltigen und entwaldungsfreien Lieferketten von landwirtschaftlichen Gütern anbietet. ISCC PLUS ist der internationale Standard für Produkte, die nicht unter die Biomasse Verordnung 2018/2001/EC fallen.

  • CSQA DTP 112 ist der Standard für nachhaltiges Getreide und Ölsaaten in Italien und garantiert neben ökologischen und sozialen Kriterien die GVO-Freiheit und Rückverfolgbarkeit.  

  • Bio Suisse Richtlinien

Beschaffer mit Netzwerk-Status (Vereinsmitglieder)

Futtermühlen mit Netzwerk-Status

Landi Bernhardzell
Landi Bern West
Landi BippGäuThal
Landi Buchsi
Landi Chénens
Landi Eriswil
Landi Hünenberg
Landi Kleindietwil
Landi KoWy
Landi Luzern-West
Landi Maur
Landi Melchnau-Bützberg
Landi Messen
Landi Moossee
Landi Nottwil-Buttisholz
Landi Region Aemme
Landi Region Langnau
Landi Riedtwil
Landi Sarine
Landi Schneisingen
Landi Sempach-Emmen
Landi Sense-Düdingen
Landi Simmental-Saanenland
Landi Sursee
Landi Thula
Landi Thun
Landi Unterwalden
Landi Wiggen
Ländle Futter
Leibundgut AG
LG Muhen

Kontrollstellen

Im Rahmen des Kontrollkonzept arbeiten die Beschaffer mit folgenden

Kontrollstellen:Mabesa GmbH – https://www.mabesa.ch/

 ProCert AG – https://www.procert.ch/de/startseite-14.html 

 SQS – https://www.sqs.ch/de 

 Swiss Safety Center AG – https://www.safetycenter.ch/

Lieferanten

Die Schweizer Fleisch-, Milch- und Eierbranche bezog im Jahr 2023 über 95% der Futter-Soja aus Europa. Von den total 220'000 t importierter Futter-Soja wurden rund 180'000 t aus Deutschland und Italien importiert und damit von ADM Straubing und Cereal Docks. 

Die wichtigsten Lieferanten auf einen Blick: 

ADM Straubing hat aufgrund der Nachfrage aus der Schweiz auf GVO-freie und zertifizierte Futter-Soja gesetzt. Da ADM Straubing aus rund 12 Ländern Futter-Soja bezieht, ist die Flexibilität gross.
ADM Straubing ist Teil des amerikanischen Archer Daniels Midland Konzerns (Umsatz 2022: 101.6 Mia. Euro). 2008 hat ADM in Straubing mit Biodiesel aus Raps begonnen. 2016 wurde mit Futter-Soja aus europäischem Anbau gestartet (mit fenaco als Abnehmerin). Heute werden ca. 300-350'000 t Bohnen, über 80% davon sind ISCC PLUS zertifiziert, verarbeitet. Davon hat die Schweiz 2023 60‘000 t eingekauft.

Cereal Docks ist eine italienische Industriegruppe, die in der ersten Verarbeitungsstufe der Agrar- und Ernährungswirtschaft tätig ist und Zutaten wie Mehl, Öle und Lecithine herstellt, die aus Ölsaaten (Soja, Sonnenblumen und Raps) und Getreide (Mais, Weizen, Gerste) gewonnen werden und für Anwendungen im Lebensmittel-, Pharma-, Kosmetik-, Tiernahrungs-, technischen und Energiesektor bestimmt sind. Mit sechs Produktionsstätten, einem Hauptsitz, vier Logistikzentren und einem Qualitäts- und Innovationszentrum verarbeitet Cereal Docks jedes Jahr mehr als 3 Mio. Tonnen Getreide und Ölsaaten, die dank der Beteiligung von mehr als 17’000 landwirtschaftlichen Betrieben aus italienischen und internationalen Lieferketten stammen. Im Jahr 2021 wurde Cereal Docks in eine gemeinnützige Gesellschaft umgewandelt, um neben der Erzielung von Gewinnen auch gemeinnützige Zwecke zu verfolgen. 

Weitere Informationen finden Sie im Unternehmensvideo und auf der Website.