Ziele und Erfolge
Das Schweizer Soja Netzwerk nimmt sich den grossen Hebeln an: der Proteinversorgung und -beschaffung im Futtermittelsektor und damit der Dringlichkeit, die Futtermittel nachhaltig, abholzungsfrei und möglichst klimaschonend im Ausland zu beschaffen. Ziel des Netzwerkes ist es, eine mindestens 90-prozentige Marktabdeckung mit verantwortungsbewusst produzierter Soja und anderen Futtermitteln für die Schweiz zu erreichen.
Weltweit ist der Anteil verantwortungsbewusst produzierter Soja erst bei rund 4 Prozent. Nur in Europa wird nachhaltige Futter-Soja nachgefragt. Die Schweiz ist gefordert, das hohe Qualitätsniveau aufrechtzuerhalten und zur Weiterentwicklung der internationalen Standards beizutragen. Neben Soja werden kontinuierlich auch andere Futtermittel (Bruchreis, Getreide, Maiskleber, Dextrose) nachhaltig beschafft.
Die Schweiz importierte 2023 220’000 Tonnen Futter-Soja. Die Soja-Importe sind heute von Nachhaltigkeitsstandards zertifiziert, GVO- und abholzungsfrei und sie stammen zu über 95% aus Europa. Damit konnten die CO2- Emissionen gegenüber 2010 um 85% gesenkt werden. Bei der Auslistung des russischen Lieferanten als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine hat das Soja Netzwerk kurzfristig reagiert und Verantwortung übernommen.
Zusätzliche Futtermittel
Insgesamt werden über 50 Futterkomponenten in die Schweiz importiert. Die wichtigsten Komponenten sind in der Reihenfolge ihrer mengenmässigen Bedeutung Soja, Weizen, Heu, Luzerne, Futterrüben, Mais. Neben Futter-Soja macht das Soja Netzwerk bei Weizen, Gerste, Hafer, Bruchreis, Maiskleber und Dextrose Vorgaben für eine nachhaltige Beschaffung.
Ab der Ernte 2021 beschaffen die Importeure nur noch Futtergetreide, das ohne synthetische Abreifebeschleunigung produziert wurde. Seit 2022 dient nur noch Bruchreis mit Nachhaltigkeits-Zertifikat als Nutztierfutter. Und ab 2025 werden Maiskleber und ab 2027 Dextrose entweder aus europäischem Anbau oder im Falle eines erhöhten Risikos (Übersee) aus zertifiziertem Anbau stammen. Mehr über zusätzliche Futtermittel finden Sie in unserem Faktenblatt und im aktuellen Jahresbericht.
Unsere Kriterien
Die Schweiz ist im globalen Kontext ein unbedeutender Soja-Produzent und -verbraucher. Trotzdem gilt die Schweiz als Wegbereiterin für eine nachhaltigere Sojaproduktion. Schweizer Akteure wie Coop und WWF haben die Problematik des weltweiten Sojabooms als erste erkannt und gehandelt. Gemeinsam haben sie im Jahr 2004 die sogenannten «Basler Kriterien» für einen nachhaltigen Sojaanbau ins Leben gerufen.
In den Kernwerten legt das Soja Netzwerk Schweiz seine Anforderungen an den Anbau und die Beschaffung von verantwortungsbewusster Futtersoja fest.
Für die Zielerreichung des Netzwerkes massgebend ist zur Zeit zertifizierte Soja gemäss Bio Suisse Richtlinien, Pro Terra Standard, RTRS Non GM Standard, CSA-GTP, Donau Soja Standard, Europa Soja Standard, CSQA DTP 112 sowie ISCC PLUS Non-GMO. Dies sind aktuell die Leitstandards des Soja Netzwerks. Durch die Kontrollen bewirken die Standards die Einhaltung der Gesetze. Gemeinsam ist diesen Standards, dass sie eine möglichst umwelt- und sozialverträgliche Sojaproduktion garantieren.
Sojabeschaffer, Händler und Futtermittelhersteller, welche verantwortungsbewusste Soja gemäss den Leitstandards anbieten, erhalten den Netzwerk-Status. Die Vergabe des Netzwerk-Status erfolgt im Rahmen des Kontrollkonzeptes des Soja Netzwerks.
Verein
Das Soja Netzwerk ist das Kompetenzzentrum und die Austauschplattform der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft für alle Fragen und Belange rund um Soja und andere Futtermittel für Futtermittelzwecke. Der Verein setzt sich für den Anbau sowie die Beschaffung, Vermarktung und Verwendung von verantwortungsbewusst produzierten Futtermitteln ein.
Das Schweizer Soja Netzwerk (SNS) ist als Verein und Netzwerk organisiert. Es ist umsetzungsorientiert und arbeitet direkt mit den am Markt beteiligten Unternehmen zusammen. Das SNS versteht sich als Bindeglied und Vermittlerin zwischen Landwirtschaft, Lieferanten, Standardorganisationen, Behörden und Wissenschaft.
Statuten Verein Soja Netzwerk Schweiz
Vorstand: Fortunat Schmid (Fenaco, Präsident), Andrin Dietziker (Coop), Michel Darbellay (SBV), Thomas Kopp (VSGF), Christian Oesch (VSF), Andrea Rota (Migros)
Mitglieder und Statements
Soja aus umwelt- und sozialgerechtem Anbau beschaffen und gemeinsam den Mehrwert vermitteln - daran arbeitet das Soja Netzwerk Schweiz seit 2011. Der Zusammenschluss aus Sojabeschaffern, Produzentenverbänden, Label- und Umweltorganisationen, Herstellern und Detailhändlern umfasst folgende Mitglieder:
Aachtal Futter AG, Agrokommerz AG, Agrokorn AG, ALDI SUISSE AG, Bell Schweiz AG, Bio Suisse, Branchenorganisation Milch, Cerador AG, Coop Genossenschaft, Denner AG, Egli Mühlen AG, Emmi Gruppe, Ernst Sutter AG, fenaco Genossenschaft, GalloSuisse, Granovit AG, Heinz & Co. AG, IP-SUISSE, Kunz Kunath AG, Lidl Schweiz, Meliofeed AG, Migros-Genossenschafts-Bund, Nungesser AG, Schweizer Bauerverband (SBV), Schweizer Milchproduzenten (SMP), Suisseporcs, Transgourmet Schweiz AG, UFA AG, Verband des Schweizerischen Getreide- und Futtermittelhandels (VSGF), Vereinigung Schweizerischer Futtermittelfabrikanten (VSF), Volg Konsumwaren AG, Weber&Hermann AG, WWF Schweiz.
Mitglied werden
Im Verein Soja Netzwerk Schweiz haben sich engagierte Organisationen zusammengeschlossen. Der Verein steht allen Organisationen offen, die sich für einen verantwortungsbewussten Anbau von Soja einsetzen wollen. Die Mitglieder des Netzwerkes verpflichten sich, bei der Erreichung der Zielsetzung aktiv mitzuwirken.
Interessiert? Dann nehmen Sie mit uns Kontakt auf.